Fakultätsmitglieder ermöglichen Stipendium

Fördernde aus der Gruppe der Professorinnen und Professoren haben für ein Deutschlandstipendium im Fachbereich Biologie zusammengelegt und konkrete Vorstellungen, wo ihre Förderung landen sollte.

Mit dem Deutschlandstipendium werden Studierende mit herausragenden Leistungen im Studium gefördert. Ermöglicht wird dies auch durch private Fördernde, wie hier die Professorinnen und Professoren, die die Kosten zur Hälfte tragen. Prof. Dr. Wolfgang Kirchner (K) von der Fakultät für Biologie und Biotechnologie erzählt mehr zu den Hintergründen und Stipendiatin Eliena Ibnukhsein (I) berichtet, was das Stipendium für sie bedeutet.

Wie ist die Idee, ein Stipendium im Fachbereich Biologie zu ermöglichen, entstanden?

K: "Wir Professoren und Professorinnen dürfen uns zu einem recht privilegierten Kreis zählen, der von finanziellen Einbußen während der Pandemie weitestgehend verschont blieb. Als die Auszahlung der Energiepauschale angekündigt wurde, dachte ich, wäre es doch schön, das Geld für einen besseren Zweck zu verwenden, an einer Stelle, an der es mehr gebraucht wird und bewirkt.

Bei einer internen Sitzung wurde klar, dass meine Kolleginnen und Kollegen ähnlich denken. Uns war es allerdings wichtig, dass die Förderung talentierten und engagierten Studierenden zugute kommt, die auch vom Krieg betroffen sind. Im Austausch mit dem International Office der RUB und den Ansprechpersonen des Deutschlandstipendiums haben wir das Geld zusammengesammelt und alles auf den Weg gebracht. Es freut uns sehr zu sehen, dass die Förderung an richtiger Stelle landet."
 

Warum hast du dich damals für das Biologiestudium an der RUB entschieden?

I: "Ich habe mich schon in der Schule sehr für das Fach interessiert, bei Schulwettbewerben den ersten Platz belegt und auch an regionalen Wettbewerben in der Ukraine teilgenommen. Naturwissenschaften bereiten mir allgemein viel Spaß. Es gibt viele Bereiche, in denen man sich hier entwickeln kann. Von Freunden und Bekannten habe ich gehört, dass das Biologiestudium und auch das Biochemiestudium an der RUB besonders gut und praxisorientiert sein sollen und mich beworben."

Wie bist du auf das Stipendium aufmerksam geworden?

I: "In einer Vorlesung habe ich zum ersten Mal von dem Stipendium gehört. Dann gab es noch einen Aufruf zur Bewerbung über den Bio-Newsletter."

Was musstest du für die Bewerbung tun?

I: "Ich musste ein Motivationsschreiben anfertigen und zusammen mit meinem Lebenslauf und verschiedenen Nachweisen, wie entsprechende Noten, einschicken. Frau Dünschede von der Studienfachberatung hat mir bei Fragen geholfen."

Was ermöglicht dir das Stipendium nun?

I: "Meinen Aufenthalt in Deutschland muss ich selbst finanzieren, dabei hilft mir das Stipendium sehr. Auch das Gefühl der Unterstützung tut sehr gut. Ich bin dafür sehr dankbar. Es ist für mich eine Absicherung, dass ich das Studium weiterführen kann."

K: "Man muss verstehen, was es für jemanden wie Frau Ibnukhsein bedeutet hier zu studieren. Denn mit dem Aufenthalt in Deutschland sind ständige Nachweise verknüpft und verpflichtend - Verdienstbescheinigungen, Arbeitsverträge, Stipendiennachweise etc."

I: "Damit ist ein gewisser Druck verbunden, das stimmt. Daneben ist das Netzwerk zu anderen Studierenden, die ebenfalls ein Stipendium erhalten, auch sehr schön. Es gibt verschiedene Treffen, die über das Deutschlandstipendium organisiert werden."